- 3 Min. Lesezeit -
Alt und jung in einem Team? Geht das tatsächlich immer gut?
Wer arbeitet effektiver zusammen? Altersgemischte oder altershomogene Teams?
Alt und jung in einem Team: „Wie bist du denn drauf?!
Was glauben Sie: Welche Teams arbeiten effektiver, altershomogene oder möglichst altersgemischte Teams?
Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die Erhöhung der Beschäftigungsquote der älteren Mitarbeiter sowie kürzere Ausbildungs- und Studienzeiten werden dazu führen, dass Arbeitsteams eine zunehmend höhere Altersdiversität haben werden. Der 19-Jährige, der mit der 66-Jährigen zusammenarbeitet wird künftig also eher die Regel als die Ausnahme sein. Die meisten tippen darauf, dass altersgemischte Teams effizienter arbeiten, und ... sie liegen falsch. Leider ist die Antwort der Wissenschaft – wie so häufig - dazu nicht ganz eindeutig:
Die aktuellen Forschungsarbeiten zeigen, dass die möglichen Nachteile altersgemischter Teams empirisch deutlich häufiger sind als die Vorteile.*
Wir warnen davor, altersgemischte Teams pauschal als Lösung des demografischen Problems in der Arbeitswelt vorzuschlagen. Das ist nur dann sinnvoll und effizienzsteigernd, wenn zuvor einige Rahmenbedingungen bedacht und optimiert werden.
Dazu gehören
- Der Abbau von Altersdiskriminierung und altersspezifischen Vorurteilen
- Die Wertschätzung der Altersunterschiede erhöhen
- Ein alterswertschätzender Führungsstil von Vorgesetzten
- Eine gesundheitsorientierte Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung
Arbeiten Teammitglieder und Arbeitgeber an diesen vier Themen, so haben sie gute Chancen, ihre Effizienz und das Arbeitsklima im altersgemischten Team deutlich zu verbessern und sogar bessere Leistungen zu erbringen als altershomogene Teams. Engagieren sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht für diese Ziele, können Konflikte aufgrund unterschiedlicher Wertesysteme, Moralvorstellungen, Arbeitsweisen und Arbeitshaltungen empfindlich stören.
*Roth, C., Wegge, J., & Schmidt, K. H. (2007). Konsequenzen des demographischen Wandels für das Management von Humanressourcen. Zeitschrift für Personalpsychologie, 6(3), 99-116.